Großzehenballen
Hallux Valgus: Diagnose, Symptome und Behandlung
Unter einem „Großzehenballen“ oder auch Hallux valgus, versteht man eine Achsabweichung der Großzehe im Grundgelenk in Richtung Kleinzehen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, in der Regel ist eine erbliche Vorbelastung vorhanden. Enges Schuhwerk begünstigt bei entsprechender Veranlagung die Fehlstellung. Sie ist allerdings nicht die Hauptursache für die Entstehung eines „Ballens“. Die Fehlbelastung des Fußes durch die Achsabweichung der Großzehe führt in der Folge zu einer Aufspreizung zwischen den beiden ersten Mittelfußknochen und damit zum Heraustreten des Mittelfußköpfchens. Demzufolge bildet nicht eine Knochenablagerung, sondern das herausgetretene Mittelfußköpfchen den „Ballen“.
Bei der leichten Ausprägung des Hallux valgus ist die Beweglichkeit im Grundgelenk meist ungestört und schmerzfrei. Eine entzündliche Schleimbeutelbildung über dem Ballen kann auftreten. Diese ist dann aber mit Schmerzen verbunden.
Im Beschwerdefall stehen für Sie sowohl konservative (ohne Operation) als auch operative Therapieoptionen zur Verfügung:
Konservative Therapie:
- Anpassung des Schuhwerks
- Orthopädische Schuheinlagen
Operative Therapie:
Sollte es durch die konservativen Therapiemaßnahmen nicht zu einer ausreichenden Schmerzlinderung gekommen sein, muss eine operative Therapie erfolgen. Hierbei ist eine einfache Entfernung des Knochenvorsprungs meistens nicht ausreichend. Stattdessen ist eine Korrektur der Weichteile (Gelenkkapsel, Sehnenansätze etc.) und eine knöcherne Achskorrektur des ersten Mittelfußknochens nötig. Für die Operations-Planung benötigen wir entsprechende Röntgenbilder, die bei uns in der Praxisklinik vor Ort digital angefertigt werden können. An diesen wird von uns zum einen durch Winkelmessungen und zum anderen durch Beurteilung der Gelenksituation die ideale Operationstechnik für Sie ermittelt. In einer Vollnarkose kommt es letztlich zu einer Durchtrennung des ersten Mittelfußknochens für die Achskorrektur. Danach werden die Knochen in Ihre korrekte Position verschoben und in aller Regel mit ein oder zwei Schrauben wieder befestigt. In der Praxisklinik Stadthagen erfolgt der Eingriff für Sie ambulant.
Nachbehandlung und Heilungsprozess
Nach der Operation sollten Sie den Fuß zu Hause im Verlauf der nächsten Tage in Abhängigkeit von der Schwellneigung hochlagern und mehrfach am Tag kühlen. Während der Knochenheilungsphase tragen Sie einen Vorfußentlastungsschuh, mit dem Sie mobil sind. Dieser wird meistens für sechs Wochen nach der Operation benötigt. Kurz nach der Operation ist das Gelenk zunächst weniger beweglich, gewinnt aber durch regelmäßige Übungsbehandlungen im Nachbehandlungszeitraum und weiteren Gebrauch idealerweise wieder seine volle Beweglichkeit.
Bei besonders ausgeprägten Formen des Hallux valgus und/oder bei fortgeschrittenem Verschleiß im Großzehengrundgelenk kann eine (Teil-) Versteifung der entsprechenden Gelenke nötig werden. Je ausgeprägter der „Ballen“, desto aufwendiger werden die operative Sanierung und Ihre Nachbehandlungsphase. In dieser Zeit werden Sie von uns individuell betreut.